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Wirtschaft


Wirtschaftslage
Seit Beginn des Umwandlungsprozesses in eine "sozialistische Marktwirtschaft" gehört die chinesische Wirtschaft zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas hatte 2005 mit 10 % vor Vietnam das welthöchste Wirtschaftswachstum; 2007 stieg es gar auf 13 %, bevor es 2008 im Zuge der Weltwirtschaftskrise auf "nur" 9 % fiel. Trotzdem bleibt der asiatische Riese das weltgrößte Entwicklungsland. Gleichzeitig hat China nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt (in Bezug auf Kaufkraft oder Purchasing Power Parity - PPP) und ist im globalen Vergleich die drittgrößte Handelsnation (2008). Damit ist China zu einer ernstzunehmenden und zu einer dynamischen Wirtschaftsmacht herangewachsen.
Die Unterschiede im Hinblick auf Einkommen, Versorgung und Bildung zwischen Stadt und Land sind erheblich und nehmen weiter zu. Die Arbeitslosigkeit auf dem Land ist mehr als dreimal höher als in der Stadt. Die Asiatische Entwicklungsbank schätzt die städtische Arbeitslosigkeit auf 8,5 % und die ländliche auf 20 %. Größtes Sorgenkind der chinesischen Regierung sind derzeit die 230 Millionen Wanderarbeiter, von deren Geldüberweisungen große Teile der ländlichen Bevölkerung abhängen. Rund 20 % dieser Wanderarbeiter haben seit Beginn der globalen Finanzkrise ihre Arbeit verloren.
In den letzten Jahren war China weltweit das attraktivste Zielland für Direktinvestitionen. Auch SARS konnte dem Wirtschaftsaufschwung in China nichts anhaben.
Am stärksten von der Weltwirtschaftskrise seit 2008 betroffen war der lange Zeit boomende Export. Dagegen sind die chinesischen Banken von der Krise witestgehend verschont geblieben.

Wichtige Wirtschaftszweige
Die Landwirtschaft macht nur 11,3 % (Stand: 2008) des BIPs aus. Der Anteil der Industrie am BIP liegt bei 48,6 % (Stand: 2008) und der Dienstleistungen bei 40,1 %.
2004 wuchs das Volumen der Im- und Exporte Chinas um 35% gegenüber dem Jahre 2003 auf nahezu 1,2 Billionen US$. Während in den folgenden Jahren bis 2007 das Wachstum noch durchschnittlich 23 % betrug, fiel es, bedingt durch die globale Wirtschaftslage (2008/2009), 2008 auf 18 %. Chinesische Importgüter sind vor allen Dingen Maschinen und Zubehör, Produkte aus den Bereichen Energie, Plastik, Eisen, Stahl und chemische Stoffe. Dabei verzeichneten insbesondere die Importe von Erz und Rohöl einen deutlichen Zuwachs.
Das rasante Wachstum in der Stahl-, Zement- und Bauindustrie hatte zuletzt zu Engpässen im Energiebereich geführt und die Preise nach oben getrieben. Bei den Exporten machen Maschinen, Elektroprodukte, Kleidung und Stoffe, Schuhe, Spielzeug- und Sportartikel sowie anorganische Brennstoffe den Großteil aus. Laut dem Bericht des Hauptzollamtes legte auch der Außenhandel mit den wichtigsten Handelspartnern Chinas deutlich zu.

Wirtschaftspolitik
Auch nach rund drei Jahrzehnten der "Reform- und Öffnungspolitik" (Beginn: 1978) befindet sich China immer noch im Übergang zur Marktwirtschaft, von einer primär landwirtschaftlichen zur industriellen und Dienstleistungswirtschaft, von einer geschlossenen zu einer offenen Wirtschaft. 60% der chinesischen Bevölkerung leben auf dem Land - Tendenz abnehmend - von denen die Hälfte ihren Lebensunterhalt fast ausschließlich von den Erträgen der Landwirtschaft bestreiten.
Die wichtigste Strukturreform im Jahr 2005 war die Reform des Wechselkurssystems, die die Bindung des Yuan an einen Korb verschiedener Währungen einführte.
Weitere wichtige Strukturreformen stehen bis 2010 an: Die Regierung will in den nächsten Jahren viele Milliarden in Infrastrukturprogramme für die armen westlichen Provinzen stecken. Hinzu kommen neue Anstrengungen, das traditionelle industrielle Kerngebiet der nordöstlichen Provinzen technologisch und strukturell rundum zu erneuern. Gleichzeitig muss das unzureichende Sozialversicherungssystem gestärkt werden, was mittelfristig trotz der gegenwärtig relativ niedrigen Staatsverschuldung beträchtliche Risiken für den Staatshaushalt birgt.

Handelspartner
Wichtigste Handelspartner Chinas waren 2008 die EU-27-Länder (17-%iger Anteil am chinesischen Außenhandel), dabei vor allem Deutschland, und danach die USA, Japan, Hongkong (China VR), Taiwan und Südkorea.

Mitgliedschaft in internationalen Organisationen
Ende 2001 wurde China ein Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO). Der Beitritt stellte nicht nur eine umfassende Verpflichtungserklärung Chinas und der WTO-Mitglieder zur Wiedereingliederung des Riesenlandes in das Weltwirtschaftssystem dar, sondern war auch für die chinesische Öffentlichkeit ein klares Zeichen der Hinwendung ihres Landes zur Welt.


Umgangsformen

Terminvereinbarungen sind üblich, auf Pünktlichkeit wird Wert gelegt. Visitenkarten sollten auf der Rückseite die chinesische Übersetzung aufweisen. Geschäftsleute treffen sich mit ihren Geschäftspartnern normalerweise in Restaurants. Man sollte immer ein wenig früher erscheinen. Es ist üblich, den Gastgeber ebenfalls einzuladen. Geschäftszeiten: Mo-Fr 08.00-11.30 und 13.00-17.00 Uhr.


Kontaktadressen

Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft Beijing
Friedrich-Blos-Str. 42, D-76133 Karlsruhe
Tel: (0721) 937 74 82.
Internet: www.china.ahk.de
(Weitere AHK-Büros gibt es in Beijing (Peking), Hongkong, Guangzhou und Shanghai)

Wirtschaftskammer Schweiz – China
Höschgasse 83, CH-8008 Zürich
Tel: (044) 421 38 88.
Internet: www.swisscham.org/swisscham oder www.sccc.ch
(Weitere Büros in Peking, Shanghai, Genf und Lugano)

China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT)
1 Fu Xing Men Wai Jie, CN-100860 Beijing
Tel: (10) 68 02 02 29 oder 68 03 48 23.
Internet: www.ccpit.org


Konferenzen/Tagungen

Folgende Organisationen geben Informationen und Planungshilfen: China International Travel Service (CITS) und China National Tourism Administration (CNTA) (s. Adressen).